Hilfe bei
Demenz

Gemeinsam Wege

Die Alzheimergesellschaft Mülheim will zum Thema Demenz informieren und Betroffenen konkrete Hilfestellungen anbieten. Der Verlauf jeder Erkrankung ist sehr individuell. Wir möchten Ihnen mit dieser Seite anbieten, mit Ihnen persönlich in Kontakt zu kommen und den Weg während des Fortschreitens der Erkrankung gemeinsam zu gehen.

Sabine Dams
Vereinsvorstand

Antworten
erhalten

Nach der Diagnose „Alzheimer“ / „Demenz“ stellen sich tausend Fragen. 
Auf die meistgestellten Fragen wollen wir hier eine kurze Antwort geben und Sie dann mit den Stellen verknüpfen, die Ihnen in Mülheim konkret weiterhelfen.

Sie erreichen uns jederzeit unter per Telefon, unter: 0208 99107670.

Peter Behmenburg
Vereinsvorstand

Der Verlauf einer Demenzerkrankung ist sehr individuell. Leider gibt es für die verschiedenen Krankheitsformen immer noch keine heilende Medizinische Therapie. Wir halten eine abklärende Diagnostik dennoch für notwendig, da es verschiedene Medikamente zur Symptombehandlung gibt, die helfen können den Verlauf der Erkrankung zu bremsen. 
Oft weigert sich die betroffene Person, einen Termin beim Neurologen/ Psychiater wahrzunehmen. Rufen Sie uns an, wir informieren Sie über die Diagnostik und suchen mit Ihnen einen Weg, wie Ihrem Angehörigen am Besten geholfen werden kann.

Vergesslichkeit ist nur ein Symptom. Von einer Demenzerkrankung geht man aus, wenn verschiedene kognitive Funktionen wie das Gedächtnis die Denkfunktion, Orientierung, Sprache gestört sind und die Alltagsfähigkeiten über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten einschränken. 
Flüssigkeitsmangel, eine entgleiste Diabeteserkrankung, Bluthochdruck und viele weitere Erkrankungen, die im Alter häufiger auftreten führen können zu einer scheinbaren Demenzsymptomatik (Halluzinationen, nicht Erkennen der Angehörigen, Orientierungsstörungen etc.) führen.

Viele Symptome lassen sich durch eine angemessene medizinische Intervention wieder kurieren und treten dann nicht mehr auf. 
Vor Demenz betroffene, sowohl Erkrankte als auch die pflegenden Angehörigen fürchten die Diagnose Demenz und möchten die Auffälligkeit eine altersadäquaten Vergesslichkeit zuordnen. Auch vor diesem Hintergrund halten wir eine Diagnostik für wichtig. Wenn Sie sich unsicher sind oder Unterstützung wünschen rufen Sie uns doch einfach an.

Oft beginnt mit der Demenzerkrankung der Rückzug in die Häuslichkeit. Die erkrankte Person möchte weder gewohnte Treffen, wie die Chorprobe oder die Skatrunde noch Besuche bei Freunden und Bekannten wahrnehmen. Leider werden häufig auch die Besuche von Freund*innen und Bekannten seltener. Die zunehmend hilfsbedürftige Person fixiert sich zunehmend auf die Pflegeperson, nicht selten verzichtet diese auf ihre gewohnten Außenkontakte um eine Eskalation zu Hause zu vermeiden. 
Dieser gemeinsame Rückzug führt zu einer Belastung der Pflegeperson, die auf Dauer rund um die Uhr kaum zu ertragen ist. Aus diesem Grunde beraten wir allen pflegenden Angehörigen sich rechtzeitig Unterstützung zu holen. Manchen reicht der regelmäßige Austausch mit anderen Betroffenen, Alltagsbegleiter können durch ihren Einsatz die Fortführung eigener liebgewonnener Termine möglich machen, Tagespflegeangebote können Entlastung und gleichzeitig Förderangebot für die Betroffene sein, bei der Pflege können ambulante Pflegedienste unterstützen. Wenn möglich ist es sinnvoll die Belastung auf mehrere Schultern im Familien- oder Bekanntenkreis zu verteilen. Nur Sie wissen was Ihnen gut tut, rufen Sie uns an und wir werden mit Ihnen Möglichkeiten zu Ihrer Entlastung finden.

Ein KH- Aufenthalt ist für Menschen mit Demenz häufig ein traumatisches Erlebnis, das zu dauerhafter Verschlechterung der Situation führen kann. Deswegen ist eine stationäre Behandlung nach Möglichkeit zu vermeiden. Trauen Sie sich mit den behandelnden Ärzt*innen zu besprechen, inwieweit notwendige medizinische Interventionen nicht doch ambulant oder zumindest ohne Vollnarkose erfolgen können. Es gibt Kliniken, die „Rooming in“ anbieten, sodass der/die pflegende Angehörige mit ins KH aufgenommen werden kann.
Leider sind die meisten behandelnden Stationen von Struktur und Ablauf nicht auf die Behandlung von Demenzerkranken eingestellt. Bei einem Notfall ist die Aufregung meist groß und die Übergabe wichtiger Informationen wird vergessen. 
Aus diesem Grunde empfehlen wir die Notfallmappe des Paritätischen. 
Hier werden wichtige, aktuelle Informationen zu Vorerkrankungen, zur Medikation, zur gesetzlichen Vertretung und Patientenverfügung, Gewohnheiten und Abneigungen des Patienten gesammelt, die für die stationäre Behandlung wichtig sind. Leider wird die Mappe in der täglichen Praxis nicht immer gelesen, sie kann aber für das Pflegepersonal sehr hilfreich sein und wenn Sie darauf hinweisen, können Dinge wie unnötige Umstellung der Medikation, unnötige diagnostische Untersuchungen etc. vermieden werden.

Seit 2017 schlägt sich die Bewertung des demenzbedingten Pflegeaufwandes in den Begutachtungsrichtlinien des Medizinischen Dienstes der Krankenkasse nieder. In der Regel ist die Einstufung in einen Pflegegrad bei Vorliegen einer Demenzdiagnose kein Problem mehr. 
Die Pflegeversicherung bietet finanzielle Leistungen in ganz unterschiedlicher Form. Im Wegweiser Demenz finden Sie eine anschauliche Übersicht und Informationen, wie man die Leistungsformen kombinieren kann. Holen Sie sich Unterstützung bei den Pflegeberater*innen oder direkt bei der Alzheimergesellschaft.

Das Gefühl, das dieser Satz beschreibt, kennen alle Angehörigen. 
Gerade zu Beginn der Erkrankung erwarten wir Dinge im Alltag, die schon eine Überforderung darstellen können, weil die Grenze zwischen dem gewohnten und dem durch die Krankheit eingeschränkten Verhalten fließend ist. Wir empfehlen Ihnen die Teilnahme an einem Pflegekurs „Leben mit Demenz“ und die Teilnahme an einer Angehörigengruppe. Die Experten im Umgang mit dem/r Erkrankten sind in der Praxis die pflegenden Angehörigen, seltener die professionellen Helfer. Diese können Ihnen wichtige Informationen über den Verlauf der Krankheit und Hintergründe für Verhaltensänderungen geben, wie und ob sich was im Alltag umsetzen lässt, spüren und wissen Sie am Besten.

Uns erreichen immer wieder Notrufe aus Situationen, in denen es zu gefährlicher Eskalation kommt. Der oder die Erkrankte droht mit Gewalt gegen die Pflegeperson oder sich selbst, zerstört in seiner Aufregung Dinge, schließt Türen ab oder öffnet sie gewaltsam, eine Beruhigung ist nicht möglich. 
Holen Sie sich unbedingt Unterstützung, gehen Sie kein Risiko ein. Wählen Sie den Notruf 112 oder 110. Die Kommune hält einen sozialpsychatrischen Dienst vor, der Bereitschaft hat. Ein Mediziner*in sowie spezialisierte Sozialarbeiter*innen werden sie unterstützen und beurteilen, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um die Situation zu deeskalieren. Bei Bedarf kann dann auch eine Einweisung gegen den Willen des krankheitsuneinsichtigen Patienten in eine geschlossen Psychatrische Abteilung erfolgen. (Einweisung nach Psych KG).

Hilfe
annehmen

Die Akteure im Netzwerk Runder Tisch Demenz (RTD) bieten je nach Spezialisierung unterschiedliche Hilfen an. Für die Inanspruchnahme kooperieren sie, um Jeder betroffenen Familie/ Betroffenen und Angehörige ein passgenaues Angebot zu kreieren.

Betroffene sollen wissen, dass wir helfen ein angemessenes Angebot zu finden, das die individuellen Bedürfnisse berücksichtigt, ihren Wunsch nach Selbstbestimmung ernst nimmt und eine möglichst hohe Lebensqualität bietet.

Stationäre, teil stationäre und ambulante Angebote sind dafür da mit den Erkrankten selbst zu arbeiten, sie zu betreuen und zu pflegen, den Alltag mit Routinen und Ritualen zu gestalten und Ressourcen zu stärken

Angehörige sollen wissen, das wir mit größtmöglichem Einfühlungsvermögen die jeweils besondere familiäre Situation berücksichtigen, wenn es um gewünschte und notwendige Unterstützung und Entlastung geht.

Wir laden ein sich bereits zu Beginn der Erkrankung mit Angeboten, die es gibt vertraut zu machen, möglichst offen mit Veränderungen auch im näheren Umfeld umzugehen und darüber zu sprechen, was im Augenblick notwendig ist was an Unterstützung fehlt.

Die Angebote umfassen unterschiedliche Leistungen, die zur täglich kurzen über stundenweise Entlastung Pflegender beitragen, längerfristige Erholungsmaßnahmen oder/und Angebote zur persönlichen Information, so wie praxisnahe Darbietungen zur Selbstfürsorge umfassen.

Gemeinsam wollen wir mit allen Sinnen wahrnehmen, das jeder Tag Neues bringt, Überraschungen bereithält, Schönes und Trauriges und die Zeit wertvoll, um sie miteinander zu erleben und zu genießen.

Kurzweilige Veranstaltungen zu gemeinsamen Vergnügen , Abschalten vom Alltag und sich zusammen etwas Gutes tun, so wie es Menschen gern haben , bietet nicht nur die Alzheimer Gesellschaft in Kooperation an…

Sylvia Eberlein
Vereinsvorstand

Jeder zweite Dienstag im Monat
Mittagspause Demenz

12.30-13.30 Uhr
für Mitarbeitende der Stadtverwaltung Mülheim
Ansprechpartnerin Sabine Dams

Jeder zweite Donnerstag im Monat
Angehörigengruppe Demenz

15.00-17.00 Uhr
Nachbarschaftshaus Heißen, Hingbergstraße 311, 45472 Mülheim an der Ruhr.
Ansprechpartner Peter Behmenburg

Jeder dritte Mittwoch im Monat
Angehörigencafe Demenz

15.00-17.15 Uhr
Evangelische Familienbildungsstätte Scharpenberg 1b, 45468 Mülheim an der Ruhr

Ansprechpartner Peter Behmenburg

Jeder dritte Samstag im Monat
Tanz im Schloss

15.00-17.00 Uhr
Schloss Styrum, Moritzstraße 102, 45476 Mülheim an der Ruhr
Ansprechpartner Peter Behmenburg

3mal im Jahr
Ökumenischer Gottesdienst

dreimal im Jahr freitags 16.00 Uhr.
für Menschen mit und ohne Demenz
 wechselnd in der Petrikirche und in St. Mariä Geburt


Austausch
anbieten

Auch ich habe als vermeintliche Expertin, Krankenschwester, den Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe gesucht. Als berufstätige, pflegende Angehörige war ich phasenweise überfordert. Die eigene Betroffenheit hat mich manchmal hilflos gemacht. Der Austausch mit anderen Angehörigen konnte belastende Gedanken umlenken, Kraft geben und die eigene Situation nochmal neu bewerten.

Beate Lange
Vereinsvorstand